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Sommer-Beauty-Mythen, die Du ab sofort nicht mehr glaubst

Hautgesundheit 29.09.22 13 min. lesezeit

Teil 3 der “Beauty myths? Not at This Place!”-Reihe

Hilft Dir Zahnpasta bei Pickeln wirklich? Solltest Du Deine Haut mit Zitronensaft einreiben? Und wenn ja, wie oft? Wie kannst Du Poren minimieren? Am besten dauerhaft? Und planst Du beim Anblick trockener Hautpartien insgeheim schon Dein DIY für Zuckerpeeling mit Olivenöl?

Die Liste der modernen Beauty-Mythen ist lang. Ebenso lang wie die Foren und Zeitschriftenartikel, in denen vermeintlich hilfreiche Tipps und Tricks Dir “erklären”, wie Du – am besten über Nacht – Deine Beauty-Sorgen ad acta legen kannst.

In unserer Aufklärungsreihe “Beauty myths? Not at This Place!” wollen wir mit Dir gemeinsam einen näheren Blick auf allerlei “Ich hab’ gehört, das hilft bei…-Fragen” aus dem Bereich Hautpflege und Schönheitsrituale werfen. 

Dieser Artikel widmet sich 6 Beauty-Mythen, die jedes Jahr aufs neue ihr Comeback in den heißesten Monaten des Jahres feiern. Doch in folgenden Punkten weißt Du es künftig besser:

 


Sommer-Beauty-Mythen: ein “reizendes” Thema 

Keine Frage: Schon beim Einstieg in diesen Artikel wurdest Du daran erinnert (wahlweise darauf aufmerksam gemacht), dass die Liste an Beauty-Mythen kaum ein Ende kennt. Eine Vielzahl dieser Mythen ist saisonunabhängig. Sie werden das ganze Jahr über via Social Media präsentiert, bei Google gesucht oder als Hausmittel-Tipp weitergegeben.
Ein wenig anders verhalten sich die nachfolgenden “Tipps und Tricks”, die jedes Jahr mit Beginn der steigenden Temperaturen in den Fokus rücken. Dabei solltest Du insbesondere im Sommer auf die Haut achten. Denn wenn Du Deine Haut im Sommer nicht oder nicht ausreichend schützt, riskierst Du von Hautreizungen, über  trockene, schuppige Haut, allergische Reaktionen, Pigmentstörungen und Sonnenbrand im schlimmsten Fall Hautkrebs.
Doch der Reihe nach. 


Ein “Pffft!” voll Feuchtigkeit? Wie gut sind Wassersprays und Thermalsprays für Deine Haut?

Dieser Saisonartikel ist in Drogerien ebenso wie in gut sortierten Apotheken zu finden: das Wasser- oder Thermalspray. Dabei soll das Wasser aus der Dose für die schnelle Erfrischung unterwegs sorgen. Ein kurzes “Pffft!” und schon stößt das in der Regel enthaltene Nitrogen einen feuchten Nebel aus dem Aerosolbehälter. 

Was sich zunächst wie eine schnelle Abkühlung in Kombination mit einem Feuchtigkeitskick für Deine Haut anfühlt, solltest Du aus den folgenden 3 Gründen kritisch betrachten: 

Grund 1: Geld

Zu den gängigsten Abfüllmengen gehört die 150-ml-Dose. Hauptinhaltsstoff ist gereinigtes Wasser (INCI: Aqua). Selbst bei den günstigen Varianten aus der Drogerie liegt der Preis mit etwa 1,50 Euro (Stand August 2022) pro Wasserspray-Dose deutlich über dem Preis für Leitungswasser; einem in Deutschland besonders streng kontrollierten Lebensmittel. So kostet 1 Liter Leitungswasser bundesweit deutlich unter 1 Cent. Ist Dir der Sprühnebel-Effekt diesen Preisunterschied wert?

Grund 2: Umwelt & Nachhaltigkeit

Je nach Temperatur und Gebrauchsmenge leerst Du eine Dose Wasser- oder Thermalspray schnell. Zurückbleiben in der Regel eine große Aluminiumdose und ein Plastikdeckel. 

Frag dich, ob Gebrauchsdauer und Verwendungszweck – die schnelle Erfrischung zwischendurch – aus Deiner Sicht im Verhältnis zur Verpackung und der damit produzierten Müllmenge stehen. Wie nachhaltig schätzt Du selbst diese Abkühlungsmethode ein?

Und obwohl die Menge an freigesetztem Stickstoff (INCI: Nitrogen) sehr gering ausfällt, ist sie am Ende doch ein Beitrag zum Anteil am sogenannten Stickstoffüberschuss. Dieser Überschuss belastet laut Umweltbundesamt (2021) [2] unter anderem das Grundwasser, die Biodiversität sowie Luft und Klima. 

Grund 3: Hautgesundheit

Der für Dich  vielleicht spannendste Aspekt kann die Frage nach den dermatologischen Vorteilen sein: Wie gut ist Wasserspray oder Thermalspray für Deine Haut und ihre Gesundheit?
Die Antwort steckt im Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe. In der Minimalformulierung findest Du Wasser und Stickstoff. Es gibt allerdings Sprays mit Konservierungsstoffen, unterschiedlich verträglichen Alkoholen, Parfum und deklarationspflichtigen Duftstoffen, wahlweise ergänzt um feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe wie Glycerin

Besonders Minimalformulierungen sind anfällig für Keimbelastungen. Vor allem Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Diabetes oder chronischen Atemwegserkrankungen sollten hier vorsichtig sein. 

Aber auch die anderen Sprays sind nicht unendlich haltbar. Außerdem können Parfum oder deklarationspflichtige Inhaltsstoffe empfindliche oder zu Allergien neigende Haut leicht reizen. In Abhängigkeit vom verwendeten Konservierungsstoff kann hier ein weiteres Reizpotential stecken. 

Doch unabhängig davon: Wusstest Du, dass die regelmäßige Anwendung von Wassersprays Deine Haut austrocknen kann? Der angenehme Kühleffekt beim Verteilen des feinen Wassernebels entsteht unter anderem durch Verdunstung. Da Sonneneinstrahlung Deine Hautbarriere schwächen kann, kann die Verdunstung des Wassersprays auf Deiner Haut weitere Feuchtigkeit aus Deiner Haut ziehen. Dies macht sich durch ein Spannungsgefühl bemerkbar. 

Außerdem haben Wassersprays und Thermalwasser oftmals einen ph-Wert, der über dem natürlichen ph-Wert Deiner Haut liegt.  Somit können diese S
Eine Alternative zu Wasser- und Thermalsprays kann neben dem ausreichenden Trinken von Wasser in Zimmertemperatur das Abkühlen per Fächer sein. 

Falls Du auf den frischen Spritzer nicht verzichten willst und Dir selbst ein Wasserspray aus Leitungswasser und einer nachfüllbaren Sprühflasche machen möchtest, denke bitte daran, das Wasser täglich zu wechseln und die Flasche gründlich zu reinigen. Beobachte außerdem, ob Deine Haut nach dem Gebrauch spannt (“Austrocknung” und “ph-Wert”, Du erinnerst Dich?). 

Übrigens: Verwechsle Wasser- und Thermalsprays nicht mit Setting- oder Fixier-Sprays, die Dein Make-up länger haltbar machen sollen. Zwar kann ein Wasserspray helfen, wenn Du zu viel Puder aufgetragen hast. Eine verlängerte Haltbarkeit aber ist dadurch nicht zu erwarten. Wenn in Deinem Spray zusätzlich zum Beispiel Glycerin enthalten ist, kann Dein Make-up unter Umständen fleckig aussehen, sich schneller lösen oder Deine Haut schneller glänzen.

Bräunen macht nicht nur schön, sondern ist gesund, oder?

Es scheint beinah so, als sei das “wahre” Sommergefühl untrennbar mit ihr verbunden: gebräunte Haut. Dieses Schönheitsideal ist insbesondere in der westlichen Kultur so fest verankert, dass Komplimente zur dunkleren Hautfarbe nach einem Sommerurlaub im Grunde zum guten Ton gehören.
Gebräunte, sonnengeküsste Haut wird oftmals mit gesunder Haut und einem gesunden Körper gleichgesetzt – und das sicher nicht zuletzt auch wegen der Assoziation zu Vitamin D (später mehr dazu in diesem Artikel).
Doch hast Du Dich je gefragt, wie das Bräunen Deiner Haut eigentlich funktioniert? Und was dabei in Deinem Körper geschieht?


Wie entsteht Sonnenbräune?

Deine Haut besteht aus mehreren Schichten. In der Oberhaut, also dem Teil, den Du von außen sehen kannst, sitzen in gewissen Abstand überall Pigmentzellen. Wie der Name vermuten lässt, sind Pigmentzellen für das “(Ein-)Färben” zuständig. 

Diese Zellen, auch Melanozyten genannt, speichern Deinen körpereigenen Farbstoff Melanin. Übrigens: Da die Haut in der Innenseite Deiner Hände und an Deinen Fußsohlen deutlich weniger Melanozyten aufweist, ist die Haut dort häufig heller als am restlichen Körper. 

Doch lass uns kurz einen Schritt zurückgehen. Denn neben der Sonnenstrahlung wird die Farbe Deiner Haut unter anderem von diesen Faktoren bestimmt:


  • Gene
  • Hormone (insbesondere bei Frauen können Hormone beispielsweise dunkle Hautstellen bedingen)
  • Medikamente 
  • Stärke der Durchblutung (zum Beispiel bei Anstrengungen oder Kälte)
  • Krankheiten 
    • Narben und Verletzungen
    • Ernährung (So fördert beispielsweise das Betacarotin in Möhren, Petersilie und Honigmelonen bzw. das Lycopin in Tomatenmark die Bräunung Deiner Haut von innen.)
    • Im entferntesten Sinne trägt zum farblichen Erscheinungsbild Deiner Haut auch die Verwendung von Selbstbräunungsprodukten und Make-up sowie  das Vorhandensein von Tätowierungen bei.

      Und nun zu den Melanozyten und ihrer Rolle beim Bräunen.
      Sonnenstrahlen unterteilen sich in insgesamt 3 Arten ultravioletter Strahlung, von denen 2 tatsächlich auf der Erde ankommen.  UV-A und UV-B

      Aktiviert durch die Sonnenstrahlung schütten die Pigmentzellen Melanin aus, um einen Teil der UV-Strahlung zu absorbieren, also Deine Haut und Deinen Körper insgesamt zu schützen. Dieser Schutzmechanismus ist gleichzeitig eine Art Abwehrreaktion, die schlimmere Schäden verhindern soll. Denn jede Bräunung steht für bereits entstandene Schäden in Deiner Haut. 

      So blockieren UV-A-Strahlen Deine körpereigene Tumorabwehr, wodurch freie Radikale “es leichter haben”, Schäden am Erbgut anzurichten. Und UV-B-Strahlen wiederum können direkt Deine Oberhaut schädigen. 

      Es gilt die Faustformel: Je dunkler sich die Haut verfärbt (bis hin zur Verbrennung), umso tiefer und schwerer kann der Schaden für die Haut sein. 

      Die Krux dabei ist, dass die Schwere und Auswirkungen nicht selten erst Jahrzehnte später erkennbar werden. Etwas greifbarer wird die Auswirkung eines erhöhten Sonnenkonsums dank dieser Aussage aus einem Zeitungsinterview der “Süddeutschen Zeitung”: “Jeder Sonnenbrand lässt die Haut um etwa sechs Monate altern.” [1]

      Ja, es klingt erst einmal komisch: Sonne kann Stress für Deine Haut sein. Und ab einem gewissen Grad ist Sonne Stress für Dein Immunsystem

      Wichtig ist für Dich zu verstehen, dass Bräunen nicht per se gesund ist. Denn mit jeder noch so kleinen Schädigung Deiner Haut steigt das Risiko, im Laufe des Lebens an Hautkrebs zu erkranken. Schließlich verträgt jeder Körper nur eine individuelle UV-Last, die, einmal überschritten, nicht mehr durch die körpereigenen Reparaturmechanismen ausgeglichen werden kann. Letztlich sind es dann beispielsweise die Melanozyten, die bei krankhaften Veränderungen den sogenannten Schwarzen Hautkrebs bilden. Eine Diagnose, die allein 2018 rund 23.000 Menschen in Deutschland erhielten [12].

      Für Dich bedeutet das, Sonne nur in Maßen zu genießen, wenn Du Deine Haut vor vorzeitiger Alterung und Deinen Körper vor schweren Schäden schützen willst.

      Denke also daran:


      • Insbesondere Dein Gesicht, Hals und Dekollete sowie Deine Hände und Arme und bei offenen Schuhen Deine Füße jeden Tag ab einem UV-Index von 3 mit Sonnencreme zu schützen.
      • Trage so oft wie möglich lange Kleidung aus natürlichen Materialien wie Baumwolle, die Deinen Schweiß auffangen und einen textilen Sonnenschutz bilden kann. Das gilt vor allem, wenn Deine Haut bereits erste Anzeichen eines Sonnenbrandes aufweist!
      • Schütze Deinen Kopf und Dein Gesicht mit Hüten, zum Beispiel in hellen Farben. Das ist umso wichtiger, wenn Deine Kopfhaut haarlos oder nicht mehr überall von Haaren verdeckt wird.
      • Suche wann immer mögliche Schatten auf. Und denke bitte auch hier an textilen oder kosmetischen Sonnenschutz, denn selbst im Schatten kann Deine Haut bräunen.
      • Vermeide die Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr so gut es geht.
      • Denke daran: Auch durch Fenster (im Büro, zu Hause, in Deinem Auto) gelangen Sonnenstrahlen. Hier ist Sonnencreme ebenfalls ein sinnvoller Schutz Deiner Haut. 

      “Sonnencreme? Aber dann bekomme ich Vitamin-D-Mangel!”

      Nun stehst Du vielleicht vor einem Dilemma. Du weißt, dass Sonnencreme unabdingbar ist, wenn Du schwere Hautschäden und vorzeitige Hautalterung verhindern willst. Gleichzeitig aber fürchtest Du einen Mangel an anderer Stelle: Vitamin D.

      Vitamin D gehört zu den wohl bekanntesten Vitaminen. Und auch die Verbindung zur Bildung unter Sonneneinstrahlung ist Dir mit Sicherheit geläufig. Das fettlösliche Vitamin ist an der Gesunderhaltung Deiner Knochen, der normalen Funktion Deines Stoffwechsels sowie der Funktion Deiner Gene beteiligt. [6] 

      Die natürliche Bildung von Vitamin D ist laut Robert-Koch-Institut in Deutschland in den Monaten März bis Oktober möglich – und zwar durch Sonneneinstrahlung. Dein Körper ist in der Lage, Vitamin D auf Vorrat zu speichern, zum Beispiel für die Wintermonate [6]. 

      Da Sonnencreme, zumindest in der richtigen Menge und bei hohem Lichtschutzfaktor aufgetragen, die Sonnenstrahlen blockt, liegt für viele die Vermutung nahe, dass sie durch die Verwendung von Sonnencreme einen Vitamin-D-Mangel provozieren. Doch so eindeutig ist die Lage nicht. Während die Deutsche Krebsgesellschaft darauf hinweist, dass Sonnencreme die Bildung von Vitamin drosseln kann [10],kommen Studien zu dem Schluss, dass Sonnencremes keine negative Auswirkung auf die Bildung von Vitamin D haben, insofern keine Krankheiten wie Lichtempfindlichkeit vorliegen [9; 11].
      Um ausreichend Vitamin D zu bilden, reicht es für die meisten Hauttypen in Deutschland,  Gesicht, Hände und Arme 2- bis 3-mal für etwa 10 bis 20 Minuten wöchentlich unbedeckt und ohne Sonnenschutz der Sonne auszusetzen [6; vgl. auch 7]. Aber dies selbstverständlich nicht während der Mittagssonne oder Temperaturen, die Deinen Kreislauf schwächen.

      Diese kurze Zeitspanne der Sonnenexposition wird bei einem Tag in der Sonne, einem Spaziergang am Nachmittag oder im Urlaub ohne Weiteres deutlich überschritten. Und bedenke bitte auch, dass Deine Hautzellen selbst hinter Fenster- und Autoscheiben auf die Sonnenstrahlen reagieren. Sobald Du nun Deine Sonnencreme nicht rund alle 2 Stunden erneut in ausreichender Menge aufträgst, muss der Eigenschutz deiner Haut aktiv werden; das Zeitfenster läuft.

      Die Gefahr, einen Vitamin-D-Mangel durch das korrekte Auftragen und Wiederauftragen (zum Beispiel nach dem Schwitzen) von Sonnencreme zu riskieren steht in keinem Verhältnis zu der zu erwartenden Hautschädigung durch die längere, ungeschützte Sonnenexposition. 

      Insofern Du Dich im Sommer regelmäßig draußen geschützt bewegst, ist ein Vitamin-D-Mangel auch bei Verwendung einer Sonnencreme ein geringeres Risiko als folgenschwere Hautschädigungen, wenn Du Dich ungeschützt im Freien aufhältst.

      Laut Bundesamt für Strahlenschutz verdoppelt sich die Anzahl der Hautkrebsdiagnosen alle 10 bis 15 Jahre in Deutschland [8]. Und während ein ärztlich festgestellter Vitamin-D-Mangel gut mit fetten Fischarten wie Lachs, Hering Thunfisch, dem Verzehr von Pilzen und nicht zuletzt auch durch Supplemente behoben werden kann, ist die (erfolgreiche) Therapie von Hautkrebs ungemein schwieriger.

      Darüber hinaus ist ungeschützte Sonneneinstrahlung für den Großteil der Anzeichen vorzeitiger Hautalterung verantwortlich. 

      Wenn Du also befürchtest, an einem Vitamin-D-Mangel zu leiden, lass Dich medizinisch beraten und untersuchen. Ein Bluttest gibt Aufschluss über Deinen aktuellen Versorgungsstatus. 

      Zu viel des Guten? Darum ersetzt der Lichtschutzfaktor in Gesichtscreme und Make-up Deine Sonnencreme nicht

      Eine Vielzahl an pflegenden und dekorativen Kosmetikartikeln wirbt mit einem Lichtschutzfaktor.  Häufig liegt der SPF (die englische Abkürzung für “sun protection factor”, also Lichtschutzfaktor) von beispielsweise Gesichtscremes oder Foundation zwischen 10 und 15. 

      Das heißt, bei korrekter Anwendung des Produktes verlängert sich der natürliche Sonnenschutz Deiner Haut um das Zehn- bzw. Fünfzehnfache. 

      Was in der Theorie nach einer schnellen und einfachen Lösung klingt, den Sonnenschutz in Dein tägliches Pflegeritual einzubinden, bietet Dir in der Realität (vor allem im Sommer) allerdings nicht den vermuteten Schutz

      Die Wirkung des Produktes hängt nämlich in erster Linie von der korrekten Auftragsmenge ab. Für das Gesicht allein entspricht diese Menge etwa 1 Gramm. Das ist rund ein halber Teelöffel oder mindestens zwei Finger (je nach Menge des Projektauftrags auch drei) voll. Was bei einer Gesichtscreme unter Umständen noch vorstellbar wäre (obwohl Du schnell merken wirst, dass Du eine viele geringere Menge im Auftrag gewöhnt bist), ist beim Make-up nur dann eine Option, wenn Dir ausgesprochen starke Make-up-Rändern und eine Optik wie “zugekleistert” nichts ausmachen.

      Darüber hinaus erfordern zum Beispiel Schwitzen oder Baden das Re-Applizieren des Produktes, um den Schutz aufrechtzuerhalten. Überleg selbst, wie oft trägst Du Deine Gesichtscreme tagsüber auf? Wie oft kannst Du Dir ein “Touch-up” Deines Make-ups in sehr hoher Produktmenge vorstellen?

      Ungeachtet dessen gilt: Jeder Sonnenschutz ist besser als gar kein SPF. Für eine kurze Runde zum Bäcker oder um den Block können pflegende oder dekorative Kosmetikartikel also eine Unterstützung Deines natürlichen Sonnenschutzes sein. 

      Bitte aber verlass Dich – gerade im Frühling und Sommer – nicht allein auf diese Produkte.

      Wenn Du mehr über das Thema Sonnenschutz erfahren möchtest, wird Dich unser Sonnenschutz-Blogartikel interessieren.

      Ob Bodylotion oder After Sun –– Körpercreme ist Körpercreme, richtig?

      Falls Du Dich für ein Sonnenbad entschieden hast, solltest Du darauf achten, wie Du die strapazierte Haut im Anschluss pflegst. Vor allem dann, wenn Du nach dem Sonnen erste leichte Rötungen (aber keinen Sonnenbrand) auf Deiner Haut entdeckst, die unter Umständen leicht spannen oder empfindlich sein können. Diese Reaktion Deiner Haut zeigt Dir, dass Du Deine Haut nicht ausreichend vor der Sonneneinstrahlung geschützt hast.
      Bevor Du nun zu Deiner liebsten Körperlotion greifst, schau bitte auf die Liste der Inhaltsstoffe. Denn eine Bodylotion kann einen anderen (Pflege-)Effekt auf Deine Haut haben als After-Sun-Produkte, die speziell für die Hautpflege nach dem Sonnenbad entwickelt wurden.
      Verzichte nach dem Sonnenbad möglichst auf parfümierte (INCI: Parfum)  oder mit deklarationspflichtigen Duftstoffen (zum Beispiel  Geraniol, Linalool) angereicherte Produkte. Sie können Deine Haut zusätzlich reizen.  

      Einige Körperlotionen enthalten speziell im Sommer Glitzerpartikel, die die Haut besonders strahlen lassen sollen. Abgesehen davon, dass diese Partikel unter anderem aus Mica – wird häufig durch Kinderarbeit gewonnen unter umweltschädigenden Bedingungen gewonnen –  oder Plastik bestehen, bieten sie für die Haut nicht den dringend benötigten Pflegeeffekt.  Hautberuhigende Inhaltsstoffe wie Panthenol oder Kakaobutter (INCI:Theobroma Cacao Seed Butter), feuchtigkeitsspendende leichte Formulierungen mit Glycerin oder Hyaluronsäure (INCI: Hyaluronic Acid) und entzündungshemmende Inhaltsstoffe wie Zink hingegen helfen Deiner Haut, sich zu regenerieren. 

      Auch Fettalkohole wie Cetyl-, Stearyl- und Behenylalkohol unterstützen Deine Haut dabei, die restliche Feuchtigkeit im Inneren zu verschließen.
      Besonders reichhaltige Formulierungen wie in einer Körperbutter können nach dem Sonnenbad zu viel für Deine Haut sein. Achte auf Dein Hautgefühl, falls Du es dennoch versuchen möchtest.
      Da pure Öle auf der Haut die Hautbarriere stören und wichtige hauteigene Lipide auswaschen können, ist das Auftragen von beispielsweise reinem Himbeeröl oder Kokosöl zur Pflege nach dem Sonnenbad nicht empfehlenswert.

      Alles nur Quark? Das bewirken Milchprodukte auf Sonnenbrand

      Wenn es trotz Vorsichtsmaßnahmen und guter Hautpflegevorsätze doch passiert ist, dann stößt Du bei der Pflege eines Sonnenbrands recht schnell auf diesen “Tipp”: Quark, seltener  Joghurt oder sogar Buttermilch [vgl. 4].

      Allen Hinweise zu diesem Hausmittel gemein ist, dass das jeweilige Lebensmittel (am häufigsten Quark) auf den Sonnenbrand aufgetragen werden soll. Die Wirkung soll dabei von Kühlung bis hin zur Entzündungshemmung und Stärkung der Hautbarriere reichen.

      Diese Aussagen beruhen unter anderem darauf, dass Quark aufgrund der enthaltenen Milchsäure den ph-Wert der Haut positiv beeinflusst [5] und gleichzeitig die verletzte Haut pflegt.

      Diesem Hausmittel bei Sonnenbrand solltest Du dennoch mit Skepsis gegenüber reten, denn

      • Wenn die Quark-Maske zu lange auf Deiner Haut aufliegt, trocknet der Quark an. Dadurch wird die ohnehin schon gereizte, entzündete Haut weiter strapaziert. Gleichzeitig fördert der Trocknungsprozess die Durchblutung der erhitzten Hautstelle. Dies wiederum kann ein unangenehmes Wärmegefühl verstärken.
      • Du kannst selbst nur schwer einschätzen, wie stark die Entzündungsreaktion Deiner Haut wirklich ist. Insbesondere aber bei (nicht offensichtlichen) Verletzungen, offenen Stellen oder sogar BlasenSuche bei diese beiden Symptomen bitte einen Arzt oder eine Ärztin auf! – können die Milchsäurebakterien sowie ggf. weitere natürliche vorkommende Bakterien und Enzyme den Entzündungsprozess befeuern.

       

      Ein Sonnenbrand braucht reizfreie Feuchtigkeit und eine milde Kühlung. Da ein Sonnenbrand immer eine Entzündungsreaktion Deiner Haut ist, achte darauf, Deine Haut nicht direkt mit Kühlpacks oder sogar Eis herunterzukühlen. Gerade beim Auftrag von Eis direkt auf die Haut riskierst Du, Deine Haut noch mehr zu verletzen: es drohen Erfrierungen!
      Lege also bitte immer ein sauberes, dünnes Tuch zwischen Deine Haut und ein Kühlpack aus dem Kühlschrank.
      Ein sauberer Lappen und sauberes Leitungswasser können ebenfalls bei der ersten Kühlung und der Schmerzlinderung helfen. Immer wieder empfehlen auch Expertinnen und Experten, die Verwendung von abgekühlten Schwarztee, der durch seine Antioxidantien eine gute Pflege für die sonnengereizte Haut sein soll. Anders als Quark soll dieser nicht abgewaschen werden.

      Hier ist aber fraglich, inwiefern durch die Verdunstung des Schwarzen Tees Deiner Haut nicht die in diesem Moment zu dringend benötigte Feuchtigkeit entzogen wird und ob ggf. enthaltene Aromastoffe in Einzelfällen nicht zu weiteren Reizungen führen.

      Eine leichte Lotion mit Panthenol, Allantoin oder Milchsäure (INCI: Lactic Acid) kann Deiner Haut helfen, sich zu beruhigen. Achte insbesondere bei bekannter Empfindlichkeit oder bekannten Allergien darauf, eine Lotion möglichst ohne Parfum und Duftstoffe sowie Silikone (INCI u.a. Dimethicone) und Mineralöle (INCI: u.a. Petrolatum)  zu verwenden. 

      Schütze Deine sonnenverbrannte Haut in jedem Fall vor weiterer Sonneneinstrahlung. Andernfalls riskierst Du neben der Bildung von Blasen im weiteren schweren Verlauf auch die Bildung von Narben und letztlich Hautkrebs. 

      Zudem ist derart sonnengeschädigte Haut anfällig für Pigmentstörungen. Denn sobald der Regenerationsprozess der verbrannten Haut einsetzt und frische Hautzellen an die Oberfläche gelangen, werden diese bspw. schneller dunkel als die sie umgebende Haut. Dieser Prozess kann dauerhafte Verfärbungen nach sich ziehen. Und das ist nicht gerade reizvoll, oder?

      Fazit

      Nach diesem Artikel kannst Du besser entscheiden, wie Dein persönliches Sommer-Pflegeritual aussehen soll. Anstatt auf Beauty-Mythen zu setzen, kannst Du Dich darauf konzentrieren, Deine Haut nicht zusätzlich zu schwächen, zum Beispiel durch (lange) Sonnenbäder, häufige Anwendung von Wassersprays oder fehlenden Sonnenschutz.

      Auch wenn gebräunte Haut ein andauernder Beauty-Trend ist: gesundes Bräunen gibt es nicht.

      Achte bei der Pflege Deiner Sommerhaut auf Inhaltsstoffe, die Feuchtigkeit spenden, diese in Deiner Haut halten und Deine Haut beruhigen.

      Quellen:
      1. “‘Gesunde Bräune gibt es nicht’”; Violetta Simon; 20.08.2021; zuletzt abgerufen am 11.08.2022 More Info
      2. “Stickstoff”; 20.12.2021; zuletzt abgerufen am 11.08.2022 More Info
      3. “Kinderarbeit für Glanz und Glitzer” Oliver Mayer; 02.01.2022; zuletzt abgerufen am 11.08.2022 More Info
      4. Sucheingabe Google “Sonnenbrand Buttermilch”; Ergebnisse rund 10.800; zuletzt abgerufen am 12.08.2022 More Info
      5. “Erste Hilfe für die Haut. Hilft Quark bei Sonnenbrand?”; o.A.; 30.06.2022, zuletzt abgerufen am 12.08.2022 More Info
      6. “Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D”; o.A.; 25.1.2019; zuletzt abgerufen am 12.08.2022 More Info
      7. “Die verschiedenen Hauttypen”; o.A.; o.A.; zuletzt abgerufen am 12.08.2022 More Info
      8. “Warum Schutz vor UV-Strahlung?”, zuletzt abgerufen am 12.08.2022 More Info
      9. “Sunscreen photoprotection and vitamin D status”; Passeron T. et al.; 08.05.2019; zuletzt abgerufen am 12.08.2022 More Info
      10. “Sonnenschutz – Was hilft wirklich?”; o.A.; 07.03.2018; zuletzt abgerufen am 12.08.2022 More Info
      11. “Prevalence and correlates of sun protections with sunburn and vitamin D deficiency in sun-sensitive individuals”; Kim. S, Carson K.A., Chien, A.L.; 26.05.2020; zuletzt abgerufen am 12.08.2022 More Info
      12. “Malignes Melanom der Haut. ICD-10 C43”, Zentrum für Krebsregisterdaten More Info
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