Teil 1 der “Beauty myths? Not at This Place!”-Reihe
Hilft Dir Zahnpasta bei Pickeln wirklich? Solltest Du Deine Haut mit Zitronensaft einreiben? Und wenn ja, wie oft? Wie kannst Du Poren minimieren? Am besten dauerhaft? Und planst Du beim Anblick trockener Hautpartien insgeheim schon Dein DIY für Zuckerpeeling mit Olivenöl?
Die Liste der modernen Beauty-Mythen ist lang. Ebenso lang wie die Foren und Zeitschriftenartikel, in denen vermeintlich hilfreiche Tipps und Tricks Dir “erklären”, wie Du – am besten über Nacht – Deine Beauty-Sorgen ad acta legen kannst.
In unserer Aufklärungsreihe “Beauty myths? Not at This Place!” wollen wir mit Dir gemeinsam einen näheren Blick auf allerlei “Ich hab’ gehört, das hilft bei…-Fragen” aus dem Bereich Hautpflege und Schönheitsrituale werfen.
In diesem Artikel erfährst du
- warum Zahnpasta auf Pickeln helfen soll,
- warum Zahnpasta bei Hautunreinheiten aus dermatologischer Sicher nicht empfehlenswert ist, und
- welche 5 Tipps Dir anstatt Zahnpasta bei Pickeln helfen
Zahnpasta gegen Pickel – darum taucht dieser Mythos immer und immer wieder auf
Erst klingt es seltsam und dann irgendwie doch gar nicht so abwegig: Hilft Zahnpasta gegen Pickel? Sicher hast Du bereits davon gehört. Oder bist zufällig beim Stöbern in einem Magazin bei den Beauty-Tipps für Hausmittel gegen Pickel darauf gestoßen.
Der Tipp, mit Zahnpasta Pickel und Unreine Haut abzudecken, basiert in der Regel auf 4 Annahmen: Zahnpasta wirkt antibakteriell, Zahnpasta trocknet den Pickel aus, Zahnpasta ist in jedem Haushalt griffbereit und es geht schnell. Häufig soll die Zahncreme über Nacht auf die entsprechende Hautpartie aufgetragen werden.
Soweit die Theorie. Doch die Praxis? Was kann mit Deiner Haut passieren, wenn Du ein Kosmetikum auf die entzündete Stelle aufträgst, das auf die Bedürfnisse und den ph-Wert von Zähnen und Mundschleimhaut abgestimmt ist?
Zahnpasta auf Pickel: Wie wirkt das auf Deine Haut?
Je nach Hautbild können unterschiedliche Formen von Hautunreinheiten für Dich Anlass sein, zu überlegen, es doch einmal mit Zahnpaste zu versuchen. Vielleicht ist die Pustel bereits mit Eiter gefüllt, vielleicht aber spürst Du erst eine Unterlagerung, die sich als leicht gerötete Erhebung auf Deiner Haut abzeichnet. Deine Haut zeigt auf jeden Fall Symptome einer Entzündung; die Talgdrüsen sind blockiert.
Wenn Du auf diese entzündete Stelle nun ein Kosmetikum wie Zahncreme aufträgst, bedeutet das für Deine Haut mit Blick auf typische Zahnpasta-Inhaltsstoffe Folgendes:
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Sobald die Zahnpasta auf einem “reifen” Pickel getrocknet ist, wird die Talgentleerung nach außen erschwert oder verhindert. Zusätzlich liebt zum Beispiel das an der Pickelbildung beteiligte Bakterium Propionibacterium acnes anaerobe Umgebungen. Je weniger Sauerstoff, umso besser vermehrt sich dieses Bakterium auf Deiner Haut. Dadurch kann sich der Pickel verschlimmern.
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Die in vielen Produkten enthaltenen Zuckeralkohole Sorbitol und Glycerin sind zumindest im Reagenzglas Substrate, die das Wachstum des Akne-Bakteriums begünstigen. Eine vergleichbare Wirkung kann auf Deiner Haut nicht ausgeschlossen werden.
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Aromastoffe in der Zahncreme können Deine Haut unter Umständen irritieren und schlimmstenfalls eine allergische Reaktion provozieren.
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In zahlreichen Zahncremes findest Du Tenside wie Sodium Laureth Sulfate/Sodium Lauryl Sulfate. Eine Natriumverbindung, die stark fettlösend wirkt. Allerdings reagiert sie mit Proteinen in Deinen Hautzellen, wobei Deine obere Hautschicht unnötig aufquellen kann. Deine natürliche Hautbarriere wird geschädigt. Anstelle eines Pickels erwartet Dich dann möglicherweise eine schuppende, juckende Rötung.
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Solltest Du bereits den Pickel geöffnet haben, dringen mit der Zahnpasta wundreizende Stoffe in Deine Haut ein, die die Entzündung noch verstärken können. Außerdem ist nicht ausgeschlossen, dass weitere Keime, die sich beispielsweise an der Tubenöffnung oder auf der Tubenverpackung befinden, beim Auftrag ebenfalls in die Wunde gelangen. Neben einem unangenehmen Brennen riskierst Du somit eine tiefergehende Entzündung.
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Insofern Deine Zahnpasta Schleifpartikel enthält, riskierst Du beim Reiben über Deine (verletzte) Haut neben einem Brennen oder einer Rötung Mikroverletzungen, über die weitere Bakterien und Keime leichter in die Haut eindringen können.
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Insofern Deine Zahnpasta Menthol, Mentholauszüge oder vergleichbare Inhaltsstoffe enthält, besteht die Gefahr, dass sich bei Pickeln in der Nähe Deiner Augen (zum Beispiel auf Deiner Wange oder Deiner Stirn) die Zahnpastakruste durch die nächtliche Transpiration teilweise löst. Zahnpasta könnte dann in Deine Augen gelangen. Dies hätte zumindest ein unangenehmes Brennen zufolge.
Und ganz unabhängig von dermatologischen Aspekten: Bedenke, dass Zahnpasta nicht gut für Deine Bettwäsche ist. Darüber hinaus können Reste der Zahnpasta auf Deinem Kopfkissen verbleiben und später zu Reizungen führen.
Die Zeit drängt: (Wie) Bekomme ich Pickel über Nacht weg?
Du siehst also: Zahnpasta gegen Pickel ist kein Haus-Wundermittel. Und trotzdem stellt sich die Frage, was Du tun kannst, um das Abheilen von Hautunreinheiten zu fördern. Natürlich so schnell wie möglich.
Leider ist das Abheilen eines Pickels von vielen Faktoren abhängig: Deinem Hautzustand, dem Reifegrad und der Art der Hautunreinheit, Alkohol- und Nikotinkonsum oder auch Deinem Hormonhaushalt. Ob ein Pickel also so schnell verschwindet, wie er gekommen ist, ist von Fall zu Fall unterschiedlich.
Mit den folgenden 5 Tipps aber kannst Du dennoch den Heilungsprozess bestmöglich unterstützen:
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Reize die Entzündung nicht zusätzlich, indem Du den Pickel frühzeitig oder gewaltvoll versuchst zu öffnen. Du riskierst schlimmstenfalls, dass sich eine mit Eiter gefüllte Talgdrüse in die untere Hautschicht entleert. Dies würde den Entzündungsbereich deutlich vergrößern und das Abheilen stark verlängern.
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Achte bei Pickelbildung darauf, zumindest Deinen Waschlappen täglich zu wechseln. Hier sammeln sich Bakterien aufgrund der Feuchtigkeit im Badezimmer besonders gern. Berühre Pickel, Mitesser oder Entzündungen nicht mit dem ungewaschenen Finger.
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Wenn Du gerade kein auf die Bedürfnisse Deiner Haut abgestimmtes Hautpflegeprodukt parat hast, dann kannst Du es mit ein wenig Honig versuchen. Honig wirkt antibakteriell, anti-entzündlich und kann den Säureschutzmantel Deiner Haut stabilisieren.Entnimm hierzu eine kleine Menge mit einem sauberen Löffel und trage den Honig mit sauberen Fingern auf die gereinigte Haut auf. Der Nachteil: Honig eignet sich in der Regel nicht, um über Nacht einzuwirken. Es könnte Deine Haare verkleben oder Dein Kopfkissen verschmutzen.
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Vorbeugen ist besser als drücken: Eine entzündungshemmende Feuchtigkeitscreme wie The Glow von This Place erschwert es Hautunreinheiten, überhaupt in Deinem Gesicht auszubrechen. Und sollten sie sich doch zeigen, so hilft die antibakterielle, hautberuhigende Formulierung mit Zink, Zimtrinde und CBD dabei, Pickel schnellstmöglich abklingen zu lassen, während die Haut–anders als bei reiner Zinksalbe – zusätzlich mit Feuchtigkeit versorgt wird. The Glow kannst Du sowohl morgens als auch abends in Dein Pflegeritual einbeziehen.
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Falls der Pickel besonders hartnäckig ist: Nutze die Kraft entzündungshemmender Gesichtsöle! Für das revitalisierende Gesichtsöl The Morning Glow wurden beispielsweise exklusiv-nährende Öle wie Traubenkernöl oder Haselnussöl mit entzündungshemmenden Inhaltsstoffen wie Geranium und Goldalge kombiniert. Eine Pflegeboost, der Dir bei Hautunreinheiten hilft, während der Rest Deines Teints revitalisiert erstrahlt.
Fazit: Pickel mit Pfefferminzduft? Du weißt es besser.
Auch wenn Du den Mythos wieder und wieder hörst oder liest: Es ist nicht empfehlenswert, Zahnpasta gegen Pickel zu verwenden. Hautirritationen oder sogar eine Verschlimmerung der Haut können die Folge sein. Trotzdem kannst Du das Abheilen der Pustel unterstützen. Drücke Pickel nicht frühzeitig aus und achte beispielsweise auf saubere Waschlappen, um keinen weiteren Nährboden zu schaffen. Ein Hausmittel wie Honig kann eine vorübergehende Lösung sein. Kosmetikprodukte mit abgestimmten, entzündungshemmenden Formulierungen können Dir als langfristige Begleiter Deines Skin-Care-Rituals helfen, Hautunreinheiten zu reduzieren und Deine Haut gleichzeitig zu pflegen. Allerdings können bestimmte Inhaltsstoffe die Haut während des Skin-Purging reizen, und Rötungen und Schuppenbildung verursachen. Mehr darüber erfährst du hier.