Dieser Artikel duftet nach Wissen! Hier erfährst Du, wie Du ätherische Öle gewinnen und selbst herstellen kannst. Ganz im Sinne von „Do it Yourself“ zeigt Dir This Place in einer ausführlichen Anleitung, was Du alles für die Produktion Deines eigenen ätherischen Öls benötigst Hierbei nehmen wir Dich mit in die Tradition der Enfleurage, eine der ältesten Methoden zur Duftgewinnung.
Ätherische Öle werden nicht nur in der Kosmetikindustrie verwendet, sondern gewinnen auch in der alternativen Medizin an Beliebtheit. Ihnen werden diverse positive Eigenschaften zugesprochen, die sich auch auf unsere Gesundheit auswirken können [1].
Doch wie werden diese Öle gewonnen? Wie gelangt der Rosenduft von der Blüte in Dein Parfum oder Deine Körpercreme? Die älteste Methode zur Duftgewinnung ist die Enfleurage, bei der Fett mit dem Duft der Blüten gesättigt wird.
Im Zeitalter der „Do it Yourself“-Mentalität wollen wir Dich mitnehmen in die Tradition der Enfleurage: Wir zeigen Dir, wie Du mithilfe unserer Enfleurage-Anleitung Deine eigenen ätherischen Öle und Pflegeprodukte herstellen kannst.
Warum ätherische Öle herstellen?
Ätherische Öle sind konzentrierte Pflanzenextrakte. Sie bestehen aus Terpenen, die Dir vielleicht schon durch ihre positiven Eigenschaften in unseren CBD Produkten bekannt sind, und anderen antioxidativen Wirkstoffen [2][3]. Diese können über die Haut absorbiert oder in Form von Aromatherapie inhaliert werden [4]. Dabei sollen sie unter anderem bei Beschwerden wie Depressionen, Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen, Schlafproblemen oder Muskelschmerzen Wirkung zeigen können [5].
Darüber hinaus werden mit der Extraktion der Öle die kräftigen Düfte von diversen Pflanzen und Blumen eingefangen. Von süßen, honigartigen Nuancen in Cremes über beruhigende Düfte von Badekugeln und Massageöls bis hin zu betörenden Aromen in Parfums: In ätherischen Ölen spiegelt sich die Vielfalt der Natur wider.
Wie können ätherische Öle gewonnen werden?
Die meistverwendeten Methoden, um ätherische Öle herzustellen, sind die Wasserdampfdestillation und Kaltpressung [6]. Das Enfleurage-Verfahren wird oft gar nicht mehr als Option genannt, weil es zeit- und kostenintensiver ist als andere Methoden.
Dennoch hat die Enfleurage gegenüber anderen Verfahren einige Vorteile. Die Kaltpressung zum Beispiel ist hauptsächlich für Zitronen- oder Orangenöl geeignet, während die Wasserdampfdestillation hohe Temperaturen erfordert. Einige Blumen wie beispielsweise Jamin sind jedoch so empfindlich, dass die Hitze sie beschädigen und die Duftextraktion stören würde [7]. Bekannte ätherische Öle, die aus Blüten und somit per Enfleurage-Verfahren gewonnen werden können, sind Jasmin-, Neroli-, Rosen- oder Ylang-Ylang-Öl [8].
Do it Yourself: Eine Enfleurage-Anleitung
Bei der Enfleurage werden Blüten auf ein geruchsfreies Fett gestreut, das nach und nach die Duftstoffe der Blume aufnimmt. Anschließend werden die entstandenen ätherischen Öle mithilfe von Lösungsmittel vom Fett getrennt. Übrig bleibt das sogenannte Absolue: die hochkonzentrierte Form des Blumendufts.
Doch um Absolue herzustellen, braucht es keine große Kosmetikproduktion. Mit dieser Enfleurage-Anleitung kannst Du Deine eigenen ätherischen Öle gewinnen.
Was Du für Deine DIY-Enfleurage benötigst
- Buttermesser
- Frische Blütenblätter (zum Beispiel Rose oder Jasmin)
- Zwei Glasplatten (zum Beispiel von einem Bilderrahmen) oder ein großes Gefäß aus Glas mit Deckel
- Vier schmale Holzstückchen
- Schweineschmalz oder Pflanzenfett
- Reinen Alkohol
- Einmachglas
- Pinzette
- Kaffeefilter
Los geht’s mit der Enfleurage: Von der Blüte zum duftenden Fett
- Im ersten Schritt streichst Du eine der Glasplatten (oder den Boden des Glasgefäßes) mit einer ein bis zwei Zentimeter dicken Fettschicht ein, wobei Du einen kleinen Rand freilässt.
Achte darauf, dass die Glasplatte vorher ganz sauber ist, damit sich keine Mikroorganismen bilden können. Das könnte das ätherische Öl zerstören. - Lege die frischen Blütenblätter auf das Fett. Um Verunreinigungen zu vermeiden, kannst Du eine Pinzette verwenden, auch um die Blätter leicht anzudrücken.
- Damit die zweite Glasplatte nicht direkt auf den Blüten aufliegt, platzierst Du auf den zuvor freigelassenen Rand die kleinen Holzstückchen und darauf die zweite Glasplatte. Wenn Du mit einem Glasgefäß arbeitest, lege den Deckel leicht auf, aber achte darauf, dass das Gefäß nicht fest verschlossen ist.
- Nun lagerst Du die Enfleurage-Konstruktion an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort und wartest ein bis zwei Tage.
- Entferne im nächsten Schritt die Blüten mithilfe der Pinzette, und ersetze sie mit frischen Blüten. Diesen Schritt kannst Du so oft wiederholen, bis das Fett nach Blume duftet, denn dann ist es mit dem ätherischen Öl gesättigt. Hier ist Geduld gefragt, denn das kann bis zu zwei Monate dauern.
Vom duftenden Fett zum ätherischen Öl
- Um reines ätherisches Öl herzustellen, müssen die Duftstoffe vom Fett getrennt werden. Fülle dafür das Fett in das Einmachglas, verrühre es mit etwa der doppelten Menge Alkohol, verschließe das Glas luftdicht, und lagere es an einem dunklen, kühlen Ort.
- Das Gefäß sollte jeden Tag kräftig geschüttelt werden. Nach zwei bis drei Wochen kannst Du den Inhalt mit dem Kaffeefilter filtern und die alkoholische Mischung direkt weiterverarbeiten.
Wie geht es nach der Enfleurage weiter?
Die durch das Enfleurage-Verfahren gewonnenen Öle eignen sich wunderbar für kosmetische Zwecke. Du kannst zum Beispiel mithilfe eines Trägeröls wie Olivenöl, Jojobaöl oder Kokosöl Massageöl zur Pflege Deiner Haut herstellen oder auf Basis von Seifenflocken duftende Seifen zusammenmischen. Direkt auf die Haut sollten die hochkonzentrierten Öle nicht aufgetragen werden, da sie allergische Reaktionen auslösen können [9].
Wenn Du Lotions oder Cremes herstellen möchtest, hast Du auch die Möglichkeit, direkt mit dem aus der Enfleurage entstandenen Fett zu arbeiten. In dem Fall empfiehlt es sich, von Anfang an Pflanzenfett wie Sheabutter oder Kokosfett zu verwenden.
Mit dieser Enfleurage-Anleitung bist Du bestens gewappnet, um Deine ersten ätherischen Öle zu zaubern. Ob Du die konzentrierte Form des Öls verwendest oder das gesättigte Fett, ob Du daraus Seife, CBD Cremes, Öle oder Düfte zusammenmischst und ob Dein Produkt intensiv, subtil, betörend oder süßlich duften soll, liegt an Dir. Jetzt kannst Du Deiner Kreativität freien Lauf lassen.
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