Es ist der Traum vieler Frauen: Ein makelloser Teint, ganz ohne Make-up. Das verspricht der neue Beauty-Trend Glass Skin („Glashaut” oder auch „gläserner Teint”). Bekannt wurde der Puppenteint durch die Visagistin Ellie Choi aus Korea, die Tipps zu ihrer Beauty-Routine in den sozialen Medien teilte und somit einen neuen K-Beauty-Trend schuf. Wie genau der Beauty-Trend funktioniert, welche Hautpflegeprodukte zur Anwendung kommen und ob tatsächlich alles so “makellos” ist, erfährst Du in diesem Artikel.
- Trendthema Glass Skin - Was steckt hinter dem Trend?
- Wie funktioniert der Beauty-Trend Glass Skin?
- Was sind chemische Peelings?
- Welche Peelings gibt es noch?
- Chemische Peelings für Zuhause
- Ist Glass Skin gefährlich?
- Fazit zum Glass Skin
- FAQs
Trendthema Glass Skin - Was steckt hinter dem Trend?
Bei dem Beauty-Hype Glass Skin aus Korea geht es um ein gleichmäßiges Hautbild mit sanftem Glow. Dieser Glow wirkt, als sei Deine Haut mit einer Art flüssigem Glas überzogen, wodurch das Licht von Deiner Haut besonders gut reflektiert wird. Dabei sollen Unreinheiten nicht mit Make-up-Produkten wie Foundation oder Concealer abgedeckt werden, sondern die Gesichtshaut durch die richtige Pflege-Routine langfristig und ganz natürlich makellos werden.
Wie funktioniert der Beauty-Trend Glass Skin aus Fernost?
Eine aufmerksame Pflegeroutine ist beim Glass Skin sehr wichtig. Sie besteht aus täglicher Reinigung und regelmäßigem Peelen, viel Feuchtigkeit und einem verlässlichen Sonnenschutz. Dabei sollte die Reinigung des Gesichts besonders abends gründlicher ausfallen, um es von Schmutz, Schweiß und Make-up-Resten zu befreien. Möchtest Du es wie die Koreaner*innen machen, dann reinigst Du Dein Gesicht zunächst von Make-up und Sonnenschutz mit einem Reinigungsöl und entfernst dann letzte Schmutz- und Ölreste mit einem sanften Reiniger (mit hautneutralen pH-Wert von 5,5).
Je nach Hauttyp folgt dann in regelmäßigen Abständen ein mechanisches, Enzym- oder chemisches Peeling zur Glättung der Hautoberfläche. Bei einem normalen Hauttyp kann das bis zu zweimal wöchentlich erfolgen. Was in der Glass-Skin-Beauty-Routine folgt, ist eine ordentliche Portion Feuchtigkeit aus Toner, Ampullen oder einem hochdosierten Serum mit tiefenwirksamen Feuchtigkeitsspendern wie hoch- und niedermolekularer Hyaluronsäure. Solche Hautpflege-Produkte solltest Du ihr mindestens zweimal am Tag gönnen.
Die feuchtigkeitsspendenden Produkte können mehrmals hintereinander mit den Fingerspitzen in die Gesichtshaut eingeklopft werden. Abends schließt Du Deine Hautpflege dann mit natürlichen okklusiven Inhaltsstoffen ab, die die Feuchtigkeit in Deiner Haut halten bzw. den Wasserverlust minimieren. Geeignet dazu sind beispielsweise Sojabohnenöl, Squalan, Urea, Pflanzenöle.
Tipps für mehr Feuchtigkeit in der Gesichtshaut
Jede Haut ist individuell. Daher sind Kombinationsprodukte nicht unbedingt für jeden Hauttypen geeignet. Durch die sogenannte Layering-Methode kannst Du Deine Hautpflege individuell gestalten und ihr genau die Stoffe zuführen, die sie in ihrem momentanen Zustand benötigt. Du schichtest quasi verschiedene reine Wirkstoffe aus Serum oder Ampullen und Cremes auf Deine Haut, die sich idealerweise gut ergänzen und in den unterschiedlichen Hautschichten wirken. Die wasserlöslichen Wirkstoffe aus dem Serum oder der Ampulle (wie Hyaluronsäure, Glycerin, Aloe Vera, Rosenwasser, Antioxidantien) wirken in den tieferen Hautschichten. Nachdem sie vollständig von Deiner Haut aufgenommen wurden, massierst Du in dünner Schicht Deine Creme in Deine Gesichtshaut. Enthält sie keinen Sonnenschutz, solltest Du diesen am tage als letztes auftragen. Tagsüber kannst Du dann zwischendurch, wenn Du beispielsweise viel schwitzt oder trockener Heizungsluft ausgesetzt bist, Deine Gesichtshaut immer mal wieder mit einem Gesichtsspray (Face Mist) erfrischen, wenn es nicht nur aus Wasser besteht und hochwertige Öle enthält.
So stellst Du sicher, dass die Feuchtigkeit auch in Deiner Haut bleibt und ihr nicht entzogen wird. Als tägliches Extra für den perfekten Glas-Teint nutzen Anhänger*innen dieses Beauty-Trends darüber hinaus auch Tuchmasken mit Nährstoffen wie Ceramide, Niacinamide und/oder Pflanzenstoffen, die die Haut in der Tiefe nähren und aufbauen. Hier musst Du allerdings abwägen: Insbesondere Tuchmasken zur Einmal-Anwendung verursachen sehr viel Müll. Vergleichbare Effekte erzielst Du auch, wenn Du Deine Gesichtscreme mit den gewünschten Inhaltsstoffen und Effekten dicker aufträgst und einwirken lässt.
Außerdem - und damit Dein Teint so jugendlich und makellos bleibt - musst Du Dich tagsüber noch vor dem größten Feind der Haut schützen - den Sonnenstrahlen. Wähle dazu eine Tagespflege mit einem Blocker sowie einem hohen Lichtschutzfaktor von 50, den Du bei längerem Aufenthalt in der Sonne oder nach dem Baden immer wieder erneuerst.
Was sind chemische Peelings?
Ein chemisches Peeling beinhaltet eine oder mehrere Säuren, die in die obere Hautschicht eindringen und diese abtragen, sodass abgestorbene Hautzellen, Unreinheiten und raue Stellen abgetragen, die Gesichtshaut besser durchblutet und Fältchen und Linien geglättet werden [1]. Die in der Haut angeregten Wundheilungsmechanismen stimulieren so körpereigene Regenerations- und Reparaturprozesse und führen damit zu einer Erneuerung des Gewebes.
Verwendet werden vor allem drei Gruppen von Säuren: AHA (Alpha-Hydroxy-Acid), BHA (Beta-Hydroxy-Acid) und PHA (Poly-Hydroxy-Acid). Sie werden in oberflächlichen Peelings eingesetzt, die in die Epidermis (oberste Hautschicht) eindringen.
Die wasserlöslichen AHA-Peelings (wie Apfel-, Zitronen- oder Milchsäure) eignen sich eher für den normalen, trockenen und sonnengeschädigten Hauttyp, da sie den Feuchtigkeitshaushalt der Haut wieder in Balance bringen und Hyperpigmentierungen abschwächen können [2]. Ähnlich wirken auch die Polyhydroxycarbonsäuren (PHA wie Laktobionsäure). Sie dringen aber aufgrund der etwas höheren Molekülgröße nicht so tief ein und sind daher weniger reizend. Sie eignen sich beispielsweise für den sensiblen Hauttyp und solche mit Hautkrankheiten wie Neurodermitis.
Die fettlöslichen BHA-Peelings (wie Salicylsäure) wirken auch etwas tiefer in der Haut und in den Poren und eignen sich besonders für fettige und Mischhaut, da sie beruhigend wirken, verstopfte Poren öffnen und Unebenheiten beseitigen können. AHA-, PHA- und BHA-Peelings wirken der Hautalterung entgegen, allerdings auf etwas unterschiedliche Art.
Daneben gibt es noch mitteltiefe Peelings mit TCA (Trichloressigsäure) sowie tiefe Peelings mit höher konzentrierter TCA, die beide in die Dermis (Lederhaut) eindringen. Ihre Anwendung sollte nur unter ärztlicher Aufsicht stattfinden.
Welche Peelings gibt es noch?
Neben chemischen Peelings gibt es mechanische/physikalische und Enzympeelings. Mechanische oder physikalische Peelings enthalten kleine Schleifpartikel (wie Quarzsand, zerkleinerte Fruchtkerne, Mandelkleie oder Polyethylen (Plastik)), die durch die entstehende Reibung die obersten Hornhautzellen und den Schmutz abtragen.
Alternativ können dabei auch Hilfsmittel zum Einsatz kommen, zum Beispiel spezielle Pads und Handschuhe, Schwämme oder Bürsten. Durch die Reibung wird zusätzlich Deine Hautdurchblutung und der Stoffwechsel, die Regeneration und die Bildung der Elastin- und Kollagenfaser angeregt und Dein Hautbild verfeinert. Weitere Vorteile sind: Pickeln und Hautunreinheiten kann so vorgebeugt werden.
Bei enzymatischen Gesichtspeelings sorgen Enzyme (beispielsweise aus Früchten wie Ananas) dafür, dass die Hornzellen aus der obersten Hautschicht gelöst und abgewaschen werden können. Die enzymatischen Peelings können zum Beispiel verstopfte Poren und überschüssigen Talg lösen, Altersflecken aufhellen und Unebenheiten optisch abmildern. Sie geben Deiner Haut den Impuls, die Zellerneuerung anzuregen. Enzymatische Peelings wirken tiefer und gründlicher als mechanische.
Mehr zum Thema Peelings erfährst Du übrigens in unserem Blogartikel “Gesichtspeeling: Wie peelst Du Dein Gesicht richtig?”
Chemische Peelings für Zuhause
Wenn Du zu Hause ein chemisches Peeling durchführen möchtest, dann kannst Du dazu frei verkäufliche Produkte anwenden. Sie sind in aller Regel so formuliert, dass sie Deine Gesichtshaut nicht zu sehr angreifen.
Achte beim Aussuchen der enthaltenen Säure auf Deinen Hauttypen und die Empfehlungen des Herstellers. Wenn Du allerdings offene Hautwunden, eine Hautkrankheit oder stark entzündete Haut hast, lass Dich vor der Heimanwendung von Peelings von Beauty-Profis beraten.
Du kannst auch ein sanftes chemisches Gesichtspeeling selbst herstellen, indem Du beispielsweise eine Paste aus Früchten wie Papaya, Kiwi oder Ananas mit einem pflegenden natürlichen Öl (wie Avocadoöl, Jojobaöl, Mandelöl), Joghurt oder Molke, Eigelb und/oder Honig mischst.
Ist Glass Skin gefährlich?
Die Antwort auf die Frage nach der Gefährlichkeit des K-Beauty-Trends lautet „Jein”. Natürlich ist es nicht gefährlich, einen makellosen Teint zu haben. Dennoch solltest Du die folgenden Punkte bedenken:
Was spricht dagegen?
Alle Beauty-Trends können auch Risiken bergen. Gegen den Beauty-Hype Glass Skin spricht, dass unerfahrene Nutzer*innen Gefahr laufen können, ihre Gesichtshaut durch das (chemische) Peelen zu schädigen, wenn sie bestimmte Faktoren nicht beachten.
Dein Hauttyp und -zustand muss eine solche Behandlung zulassen. Bei Haut mit starker Akne beispielsweise können Schmierinfektionen die Entzündungen im Gesicht verstärken; offene Wunden durch die Behandlung zur Vernarbung neigen.
Dann ist die Layering-Methode, bei der Du mehrere Schichten von Pflegeprodukten nacheinander auf die Gesichtshaut aufträgst, nicht unumstritten.
Es gehört schon ein umfangreiches Wissen der physiologischen Eigenschaften der Haut sowie von Inhaltsstoffen in Kosmetika dazu, um die richtigen Produkte in geeigneter Menge so anzuwenden, dass sie für die Hautgesundheit wirklich förderlich sind. Die Haut kann auch überfrachtet werden und ihre Selbstheilungskräfte einbüßen. Außerdem steigt mit zunehmender Anzahl an Inhaltsstoffen auch die Gefahr von Irritationen der Haut. Darüber hinaus hält der auffahlend strahlende Glow oftmals nur solange, wie auch die entsprechenden Produkte auf der Haut liegen. Es ist bisher nicht bekannt, welche Auswirkungen das regelmäßige Re-applizieren von zum Beispiel Face Mists auf die Haut hat.
Bedenke: Die Glass-Skin-Methode ist keine Wunderwaffe.
Was spricht dafür?
Regelmäßig Deine Haut durch das richtige Peeling von Altlasten zu befreien, fördert deren Regeneration und Strahlkraft. Da Deiner Gesichtshaut anschließend ihre schützende Barriere fehlt, sind Feuchtigkeitsbooster, Antioxidantien und nährende Stoffe genau richtig für einen Neuaufbau der Hautschutzbarriere.
Auch die Vorbereitung der Haut auf die Regenerationsphase in der Nacht durch gründliche Reinigung und reichhaltige Pflege macht Sinn. Ein UV-Schutz über den Tag ist ein Muss, um die Haut vor dem Angriff freier Radikale zu schützen und die Hautalterung hinauszuzögern.
Anstelle vieler verschiedener Produkte beim Layering empfehlen wir Dir unsere Gesichtscreme The Glow mit Kameliensamen- und Sonnenblumenöl, Ceylon-Zimtbaumrinde, Glycerin, Milchsäure, Panthenol, Squalan, Vitamin E und Hyaluronsäure für intensive Durchfeuchtung, Beruhigung und antioxidativen und antibakteriellen Schutz Deiner Haut sowie Fette, die die Hautbarriere stärken, ohne die Poren zu verstopfen.
Fazit zu Glass Skin
Das Phänomen Glass Skin (aus dem Englischen übersetzt “Glas-Haut” oder “gläserner Teint”) klingt im ersten Moment nach einer sinnvollen Methode, um im Handumdrehen den perfekten Glow und ein makelloses Gesicht wie aus Glas zu erhalten. Die gehypte Beauty-Routine aus Korea kann die Haut unterstützen, sich selbst zu regenerieren. Außerdem setzt die Glass-Skin-Methode auf feuchtigkeitsspendende und nährende Hautpflege für das Gesicht, was von Vorteil sein kann. Allerdings ist bei der Anwendung chemischer Peelings Vorsicht geboten. Sie sollten dem Hauttyp und -zustand entsprechen und nicht zu oft angewendet werden. Auch das Layering mehrerer Pflegeprodukte, um den gewünschten Glow zu erzeugen, kann unter Umständen zu Hautirritationen führen. Durch die Verwendung von beispielsweise Einmal-Ampullen und Tuchmasken belastet dieser Trend zudem auch die Umwelt mit Verpackungsmüll.
Glass Skin ist Geschmackssache. Für die einen steht er für makellosen Glow, für die anderen weckt der Glanz Assoziationen zu fettigen Hautpartien. Wenn Dich der K-Beauty Trend interessiert, probiere ihn vorsichtig aus und achte auf die Reaktionen Deiner Haut.
FAQs
Wie bekomme ich Glass Skin?
Der Glass-Skin-Look wird durch eine gezielte Beautyroutine ermöglicht. Das abendliche (chemische) Peeling hat das Ziel, die Gesichtshaut bei der Regeneration zu unterstützen. Anschließend werden abends sowie am nächsten Morgen diverse feuchtigkeitsspendende und hautpflegende Kosmetikprodukte geschichtet (Layering), um der Haut einen gläsernen Effekt zu verleihen. . Morgens ist der Schutz vor der Sonne Pflicht, um die empfindlicher gewordene Haut zu schützen. Mit etwas Make-up kannst Du noch nachhelfen, indem Du mit einem Primer grundierst, mit einem Concealer verbleibende Makel kaschierst und mit einem Highlighter für den letzten Glow sorgst.
Was ist Glass Skin?
Glass-Skin-Look gehört zu den neuesten Trends, der seine Wurzeln in Korea hat und das Beauty-Geheimnis schlechthin für viele koreanische Frauen ist. Dabei geht es bei dieser Methode vor allem um eine makellose, strahlende Haut, die nahezu gläsern wirkt. Glass Skin wird durch eine vielstufige Pflege-Routine erreicht, die Reinigung, Peeling und Layering und Sonnenschutz umfasst. In der Regel wird auf Make-up verzichtet. . Die einzelnen Schritte beinhalten unter anderem Peelings, bei denen jedoch Vorsicht geboten ist. Denn diese können die Haut schädigen.