Kati lebt in Berlin und ist Mutter von drei Kindern und ist eine der beiden Gründerinnen von ooia. Egal ob bei der Arbeit oder privat: Female Empowerment, der weibliche Körper und Nachhaltigkeit sind zentrale Themen für Kati.
Schon länger war sie auf der Suche nach einer Idee, die es ihr ermöglichen würde, nach eigenen Vorstellungen selbst etwas aufzubauen. Sie wollte eine inhaltlich anspruchsvolle Führungsrolle zu übernehmen, ohne auf flexiblen Arbeitszeiten und -orte zu verzichten. So wie ihr Mann das ja auch konnte. Über eine Bekannte erfuhren Kati und Kristine von Periodenunterwäsche. In Deutschland gab es so etwas noch nicht und so war den beiden schnell klar, was sie zu tun hatten. Schon kurz nach der Entwicklung des ersten Prototyps waren die alten Jobs gekündigt und die ooshi GmbH gegründet. Heute haben die beiden bereits über 150.000 Artikel in ganz Europa verkauft und so ihr Herzensprojekt verwirklicht.
Im Interview reden wir mit Kati über Selbstfürsorge, Female Empowerment und was das für sie bedeutet, ihr Lieblingsbuch und noch mehr. Enjoy!
Hi Kati, erzähl uns doch mal was von Dir
Ich heiße Kati und bin Mitgründerin und Co-CEO bei ooia. Dieses Jahr werde ich 40… Ich lebe mit meinem Ehemann und drei Kindern in Berlin. Ich bin eine Feministin und Aktivistin.
Was bedeutet Dir Selbstfürsorge und „praktizierst" Du sie?
Selbstfürsorge heißt für mich, sich nicht ständig selbst an die letzte Stelle zu setzen; dass man auf seine Bedürfnisse achtet und Wege findet, ihnen Ausdruck zu verleihen und darauf einzugehen. Das ist so wichtig, denn jeder hat es verdient, mit ihren/seinen Bedürfnissen wahrgenommen und respektiert zu werden.
«Selbstfürsorge heißt für mich, sich nicht ständig selbst an die letzte Stelle zu setzen.»
Hat Selbstfürsorge Dir geholfen, bestimmte Ziele zu erreichen, Herausforderungen zu überwinden oder schlechte Zeiten zu überstehen?
Selbstfürsorge war mir auf meinem Weg immer eine große Hilfe – egal ob privat oder beruflich. Um in dem, was ich tue, wirklich gut zu sein, muss ich in der Lage sein, in mich hineinzuhorchen und auf meine Bedürfnisse zu achten.
«Um in dem, was ich tue, wirklich gut zu sein, muss ich in der Lage sein, in mich hineinzuhorchen und auf meine Bedürfnisse zu achten.»
This Place – an welchem Ort fühlst Du Dich am entspanntesten? Was ist dein This-Place-Ritual?
Am besten fühle ich mich, wenn ich am Wasser bin. Ob See, Fluss oder Meer – einfach aufs Wasser zu schauen gibt mir Ruhe und Kraft! The Good Night kann mir helfen, diese Ruhe in mir selbst zu finden, wenn ich nach einem aufregenden Tag ins Bett gehe.
«The Good Night kann mir helfen, diese Ruhe in mir selbst zu finden, wenn ich nach einem aufregenden Tag ins Bett gehe.»
Wie fühlt sich Selbstvertrauen für Dich an? Welches Körpergefühl verbindest Du damit?
Wenn ich selbstbewusst bin, fühlen sich meine Schultern gerader und mein Kopf etwas höher an – ich fühle mich, als würde mein Körper mehr Raum einnehmen.
Wann fühlst Du Dich in Deiner Haut am wohlsten?
Am wohlsten fühle ich mich, wenn ich über Dinge spreche, für die ich eine Leidenschaft habe; Dinge, für die ich brenne.
Hast Du Lieblingsbücher, -filme und/oder -erlebnisse, bei denen es um jemanden geht, der seine Grenzen überschritten hat, um etwas Großes zu erreichen?
Ich liebe “Good Night Stories For Rebel Girls” von Elena Favilli und Francesca Cavallo! Es ist wunderschön illustriert und erzählt die Geschichten von außergewöhnlichen Frauen, die die verschiedensten Herausforderungen überwunden haben. Es ist zwar ein Kinderbuch, ich lege es aber auch jedem Erwachsenen ans Herz!
Welches Lied gibt Dir an einem stressigen Tag Selbstvertrauen und hilft Dir, Deine Morgenroutine zu überstehen?
Justin Timberlake: Can’t stop the Feeling
Welche Frauen inspirieren Dich und warum?
Gerade hier in der Berliner Start-Up-Szene gibt es viele sehr beeindruckenden Frauen mit Vorbildcharakter: Verena Pausder, Lea-Sophie Cramer, Franziska von Hardenberg, Aimie Carstensen, Sophie Chung... und noch viele mehr.
Was ist Deine Definition von "Female Empowerment"?
Für mich bedeutet Female Empowerment, Frauen dabei zu helfen, jeden Tag ihres Lebens ihr volles Potenzial zu entfalten, eigene Entscheidungen zu treffen und das zu tun, was sie wirklich tun wollen. Genau das ist auch unsere Mission mit ooia! Es geht nicht nur darum, Produkte für Frauen zu entwickeln und anzubieten, sondern auch darum, Mindsets zu verändern.
«Für mich bedeutet Female Empowerment, Frauen dabei zu helfen, jeden Tag ihres Lebens ihr volles Potenzial zu entfalten, eigene Entscheidungen zu treffen und das zu tun, was sie wirklich tun wollen. Genau das ist auch unsere Mission mit ooia!»
Was kann man in der Branche ändern, damit Frauen mehr gefördert werden?
Jede*r sollte bereit sein, Ressourcen zu investieren:
Geld, Zeit, Kraft und Energie – auch und vor allem Männer. Ich setze meine Ressourcen dafür ein, frauenzentrierte Produkte zu entwickeln, weil die besonders oft vernachlässigt werden.
Porträt © Jannik Hanne